Radieschen

Die knallroten, knackigen Knollen mit ihrem frischen Blattgrün sind der Innbegriff des Frühlings. Ihre leichte Schärfe peppt nicht nur jede Speise geschmacklich auf, sondern hat auch positive Auswirkungen auf unsere Verdauung und unser Immunsystem.

Aber wusstest du, dass man Radieschen nicht nur kalt bzw. roh genießen kann, sondern dass sie auch ein wahrer Gaumenschmaus als Ofengemüse sind. Und hast du schon einmal davon gehört, dass selbst die frischen Blätter des Radieschens sich zu einem wunderbaren kraftvollen Öl verarbeiten lassen, dass jeden Salat aufpeppt?

April – Oktober; je nach Sorte gibt es Frühlings-, Sommer- und Herbstradieschen

Da sie jedoch sehr anspruchslos an den Boden sind in dem sie wachsen, sind sie mittlerweile dank der Gewächshäuser nahezu ganzjährig im Handel zu erhalten!

radix (lat.); Radies; Monatsrettich

Zwar ist die kleine scharfe Knolle ein beliebtes Frühlingsgemüse im deutschsprachigen Raum, allerdings hat sie ihre Herkunft – wie so vieles – im Fernen Osten. Denn dort hat sie bereits im Altertum als Zierpflanze japanische und chinesische Gärten verschönert und kam erst vor rund 500 Jahren nach Mitteleuropa.

Botanisch gehört das Radieschen zur Familie der Kreuzblütler. Wie bei allen Kreuzblütlern sind die enthaltenen Senföle für den typisch scharfen Geschmack von Radieschen verantwortlich. Gerade das Senföl Sulforaphan wirkt stark keimtötend und bekämpft schädliche Bakterien und Pilze im Darm, was Magen-Darm-Erkrankungen entgegenwirken kann. Darüberhinaus soll Sulforaphan den Zuckerstoffwechsel günstig beeinflussen und den Insulin-Spiegel stabilisieren.

Für Figurbewusste sind sie der absolute Geheimtipp: Sie enthalten kein Fett und kaum Kalorien, aber eine beachtliche Menge an Vitamin C, Kalium und Magnesium.

Diese beliebte Gemüse wächst zwar unter der Erde, aber es ist nicht wirklich eine Wurzel, sondern eine sogenannte Speicherknolle, woran erst dann die dünne Wurzel anschließt. Diese tatsächliche Wurzel ist im Übrigen genau wie die grünen Blätter ebenfalls essbar und gesund und sollte nicht weggeworfen werden!

Wer glaubt, Radieschen seien an der Außenseite immer komplett knallrot, der täuscht sich. Denn es gibt auch solche mit weißen Spitzen, sogar durch und durch ganz weiße Radieschen kommen vor. Form und Größe können ebenfalls variieren: Es gibt Variationen von Radieschen von haselnussgroß und kugelrund bis pflaumengroß oder oval. Nur das Innere von Radieschen ist immer gleich, nämlich schneeweiß.

Achtet beim Einkauf auf frische und feste Knollen sowie auf den Zustand der Blätter – sie sollten nicht welk sein. Zu spät geerntete Radieschen sind häufig schwammig bzw. verholzt.

Je kleiner die Radieschen, desto schärfer – aber auch umso gesünder sind sie, denn darin stecken die meisten wertvollen Senföle und sekundäre Pflanzenstoffe.

Radieschen sind leider nicht gut geeignet für eine lange Lagerung, man genießt sie am besten frisch, jedenfalls aber innerhalb von 2-3 Tagen nach der Ernte. Da die Blätter der Knolle das Wasser entziehen und das Welken beschleunigen, schneidet ihr am besten die Blätter bis auf einen Zentimeter ab und wickelt die Knollen in ein feuchtes Tuch bevor ihr sie in den Kühlschrank gebt.

Tipp: Schlaffe Radieschen werden wieder knackig, wenn man sie kurz ins Wasser legt.

Die Blätter aber bitte nicht wegwerfen! Sie können als Würzkraut oder wie Spinat verwendet werden, oder ihr macht ein leckeres Radieschen-Öl daraus!

Obwohl Radieschen heute nahezu ganzjährig verfügbar sind, gibt es dennoch eine ganz besonders schmackhafte Variante sie haltbar zu machen und damit eine wunderbare weitere Komponente zu vielen Menüs zur Verfügung zu haben: eingelegte Radieschen! Probiert es unbedingt aus!

Rohkost, Salate, Ragouts, Ofengemüse

2 Antworten zu „Radieschen”.

  1. Avatar von alexanderrexeis
    alexanderrexeis

    Toller Beitrag! Ich wusste gar nicht dass Radieschen so wertvoll sind.

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