Erdbeere

Kaum eine Frucht weckt so viele Kindheitserinnerungen und Vorfreude wie die Erdbeere. Sobald die ersten sonnengereiften Früchte auf den Feldern leuchten, beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres. Ob pur genascht, mit Sahne verfeinert, zu Marmelade verkocht oder als Highlight im Dessert – Erdbeeren stehen für Genuss, Leichtigkeit und den Geschmack des Sommers. Dabei haben sie nicht nur kulinarisch viel zu bieten, sondern überraschen auch mit einer Fülle an gesunden Inhaltsstoffen.

Saison

Mai- Juli

Alternative Bezeichnungen

„Königin des Gartens“

Verwandte

Himbeere, Brombeere, Apfel uvm sogenannte Rosengewächse

Herkunft / Anbaugebiete

Erdbeeren werden heute nahezu weltweit angebaut. Die Urahnen unserer Gartenerdbeere waren die kleine Scharlach-Erdbeere und die große Chili-Erdbeere, die vor über 200 Jahren in Amerika gekreuzt wurden. Bei uns züchtet man Erdbeeren erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Vorher kannte man nur die besonders aromatische, kleine Walderdbeere.

Eigenschaften

Die Erdbeere gehört zu der Familie der Rosengewächse und gilt als die „Königin“ der Beerenfrüchte. Botanisch gesehen ist die Erdbeere aber gar keine „Beere“, sondern eine Nuss (Sammelfrucht). Der rot gefärbte Fruchtkörper ist eine Scheinfrucht und die gelblichen Samen an der Außenseite sind die eigentlichen Früchte.

Aussehen

Die Zahl der Erdbeersorten ist vielfältig und groß (hell- bis dunkelrot, rundlich, oval oder spitz geformt) und geht mittlerweile in die Tausende. Von Sorte zu Sorte ist auch der Geschmack recht unterschiedlich.

Geschmack

süßlich-karamellig

Inhaltsstoffe

Erdbeeren haben aufgrund ihres hohen Wassergehalts nur sehr wenig an Kalorien, jedoch einen höheren Gehalt an Vitamin C als Zitrusfrüchte! Besonders hoch sind auch der Folsäure-Gehalt sowie der Gehalt der sekundären Pflanzenstoffe (Polyphenole), die antioxidativ wirken. Erdbeeren enthalten u.a. die Phenolsäuren Ferulasäure und Ellagsäure, beides effektive Krebshemmer. Phenolsäuren beugen zudem Arteriosklerosen, Thrombosen, Infarkten und Infektionen vor. Nur ganz frische Früchte enthalten diese oxidationsempfindlichen Gesundheitshelfer in großen Mengen – frische Erdbeeren direkt vom Feld schmecken also nicht nur besser, sie sind auch gesünder!

Die Samen sind besonders reich an Mineralstoffen. Beim Beerenobst isst man sie mit – bei der Erdbeere sind es die gelblichen Nusskörnchen auf der Haut. Erdbeeren liefern auffallend viel an Mangan und Eisen, aber auch reichliche Kalzium und Magnesium. Mangan beeinflusst wie Folsäure unsere Stimmung und Konzentration. Erdbeeren enthalten so viel Folsäure, wie kaum eine andere Frucht und für die Zellteilung unerlässlich ist, jedoch nicht vom Körper selbst hergestellt werden kann.

Erdbeeren schmecken zwar süß, lassen den Blutzuckerspiegel aber nur langsam ansteigen. Der Fruchtzuckergehalt liegt bei unter 5%. Menschen, die unter Fructose-Unverträglichkeit leiden, können deshalb gerne zugreifen! Vorsicht jedoch bei Histamin-Unverträglichkeit: Erdbeeren enthalten zwar selbst kein Histamin, sorgen aber dafür dass körpereigenes Histamin freigesetzt wird!

Ernte / Einkauf

Wie alle Beeren sind auch die Erdbeeren empfindlich und vertragen kaum Hitze oder längere Transportwege und sind darüberhinaus druckempfindlich. Frische Früchte sollten fest sein und glänzen.

Die Erdbeere ist nicht klimakterisch, heißt, sie reift nach der Ernte nicht nach. Nicht ausgefärbte, teilweise weiße Früchte bleiben daher unreif. Ein gutes Indiz für die richtige Reife sind bei Erdbeeren übrigens die Kelchblätter: Lassen sie sich leicht ablösen, sind die Erdbeeren vollreif.

Aufbewahrung

Da Erdbeeren zu 90% aus Wasser bestehen, brauchen sie Fingerspitzengefühl! Eine kalte Dusche mögen sie gar nicht und ein harter Wasserstrahl macht sie matschig und wässrig. Um den Geschmack zu erhalten, werden die Erdbeeren nicht unter fließendem Wasser gewaschen, sondern in einer Schüssel mit frischem Wasser. Dabei werden die Erdbeeren zuerst behutsam hin und her bewegt, dann in ein Sieb zum Abtropfen gegeben und zum Schluss auf Küchenpapier zum trocknen gelegt. Erst danach sollten die grünen Blättchen und Stielansätze entfernt werden!

Im Kühlschrank, ideal unterste Schublade, lassen sich Erdbeeren ungewaschen und abgedeckt höchstens ein bis zwei Tage lagern. Nach wenigen Stunden verlieren sie allerdings schon etwas an Aroma.

Selbstverständlich kann man Erdbeeren auch auf Vorrat einfrieren. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass die Früchte nach dem Wiederauftauen wegen des hohen Wassergehalts vollkommen ihre Form verlieren und sich nur für Soßen und Fruchtpürees eignen!

Verwendung

Obstsalate, Kuchen, Marmeladen, Smoothies, Saft, Gelees

TIPP zur Resteverwertung:

  • Frisch geerntet kannst du die abgeschnittenen Kappen der Erdbeeren mit dem Blattkranz auch zu einem Sirup kochen: einfach zu gleichen Teilen Erdbeer-Reste, Zucker und Wasser aufkochen und 20 min kochen lassen, abseien und in eine sterile Flaschen abfüllen!
  • Auch kannst du dir aus diesen frischen Erdbeerresten einen wunderbaren Erdbeeressig herstellen: diese einfach für 24-48 Stunden in weißen Essig einlegen und im Kühlschrank kühl stehen; anschließend ebenfalls wieder abseien und in eine sterile Flasche füllen. Perfekt als Dressing, Marinade oder Sauce!

EXTRATIPP: Im gut sortierten Drogeriehandel bekommt man die getrockneten, meist zerkleinerten Erdbeerblätter als Tee für den Aufguss. Reiner Erdbeerblättertee hat harntreibende und zusammenziehende Eigenschaften, außerdem beeinflusst er auch das Immunsystem positiv und trägt zur Blutreinigung bei.

kulinarisch passende Partner

Erdbeeren passen auch perfekt zu herzhaften Gerichten. Die leicht säuerliche Süße von Freilanderdbeeren harmoniert hervorragend mit scharfen Gewürzen. Eine Prise Chili oder Pfeffer beispielsweise gibt Erdbeeren einen besonderen Kick und auch die Kombination mit einem guten, luftgetrockneten Schinken kann sehr reizvoll schmecken. Der Klassiker unter den Kombinationen mit frischen Erdbeeren ist und bleibt jedoch der dunkle Balsamicoessig, am besten in Form einer Balsamicocreme!

Extratipp

Viele Menschen, vor allem Pollenallergiker, reagieren auch allergisch auf Erdbeeren. Dies äußert sich vor allem in Juckreiz/Kribbeln im Mund oder Kopfschmerzen. Inzwischen gibt es zahlreiche Sorten. Die weiße Erdbeere soll beispielsweise für Menschen mit Allergien besser geeignet sein, da sie keine Anthocyane enthält. Jedoch sollten sich Betroffene langsam herantasten und genau darauf achten, wie ihr Körper auf die weiße Sorte reagiert.

Aber generell gilt auch bei Babys und Kleinkindern vorsichtig zu sein, diese bekommen von Erdbeeren oft Hautausschläge. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Allergie, sondern um eine pseudoallergische Reaktion, die Folge einer übermäßigen Histaminausschüttung des Körpers ist!

Rezepte mit Erdbeeren

2 Antworten zu „Erdbeere”.

  1. Avatar von alexanderrexeis
    alexanderrexeis

    Die Baiserrolle kann ich wärmstens empfehlen. Bestes Rezept ever!

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